Rückblick auf Weihnachten 2021

Weihnachten war wieder anders

Auch im Jahr 2021 brachten die wechselnden Verordnungen der Landesregierung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie die Planungen für die Advents- und Weihnachtszeit unserer Kirchengemeinden durcheinander. Es waren Gottesdienste erlaubt, allerdings unter Einschränkungen für den Innenbereich. Also was tun, damit alle an den Christvespern teilhaben können? Die Lösung war eine Außen-Veranstaltung. Das war für die Kirchengemeinden sehr mit Unsicherheit verbunden: hält das Wetter, wie wird es von den Menschen angenommen? Doch aller Bedenken zum Trotz wurden allerorts die Krippenspiele eingeübt und die Christvespern vorbereitet. In Buttstädt wurde das Krippenspiel auf der Nordseite der Kirche als Schattenspiel vorgetragen. Mit Leidenschaft und Akribie hatten die Eltern der Kinder die Veranstaltung vorbereitet. Es wurde viel Technik aufgebaut: eine Schattenwand, Scheinwerfer und die Beschallungstechnik. Die Kinder hatten Ihre Rollen einstudiert und waren aufgeregt. David Bong ergänzte die Szenen des Krippenspiels mit seinem schönen Gesang kirchlicher Weihnachtslieder.

Viele Menschen hatten sich eingefunden, gehört es doch für viele zum Heiligen Abend dazu, die Christvesper zu besuchen. Sie waren alle begeistert und lobten das Krippenspiel. Danach konnte noch das Friedenslicht in der Kirche abgeholt werden, was auch regen Zuspruch erhielt.

In Hardisleben wurde die Christvesper in den Park verlegt. Dort konnten die Kinder geschützt vor dem einsetzenden Schneeregen auf der Bühne ihre Geschichte von der Geburt Jesu erzählen. Auch hier waren trotz des Regens zahlreiche Menschen gekommen, um die Botschaft des Weihnachtsfestes zu empfangen.

Herzlichen Dank an alle diese Veranstaltungen vorbereitet und durchgeführt haben. Auch wenn sie nicht namentlich erwähnt werden, fühlen Sie sich dankbar umarmt.

Egal wie die Zeiten auch sind, es ist gut zu wissen, dass es Beständiges in unserem Leben gibt. Das ist die Gewissheit, dass Gott zu uns kommt mit der Geburt seines Sohnes. In jedem Jahr wieder dürfen wir es erleben.

Halleluja!!

Buttstädt: Schatten-Krippenspiel an der Kirchennordseite

Niederreißen: Christvesper im Freien

Oberreißen: Erstmals war der Weihnachtsbaum vor der Kirche aufgestellt

Hardisleben: Krippenspiel auf der Parkbühne

Oberreißen: Adventsandacht mit musikalischer Einlage des Kantoren-Quartetts

Buttstädt: Geschmückter Altarraum am Heiligen Abend

In eigener Sache

Liebe Gemeindeglieder,

Sie haben es sicher schon aus verschiedenen Quellen gehört.
Die Pfarrstelle „12-Kirchenland“, die aus den zwei halben Pfarrstellen Buttelstedt und Neumark gebildet wurde, konnte nach dem Weggang von Pfarrer Mattenklodt als Superintendent nach Gera, trotz mehrfacher Ausschreibung nicht besetzt werden.
Zur Zeit teilen sich Pfarrerin Franke und Pfarrerin Scheel die Vakanzverwaltung im „12-Kirchenland“. Dies führt natürlich zu einer erheblichen Mehrbelastung.
Trotzdem konnte mit Unterstützung vieler Gemeindeglieder in allen Gemeinden Gottesdienste am Heiligen Abend stattfinden, zumal diese durch die Allgemeinverfügung zu Corona mit zusätzlichen Aufwand verbunden waren.

Dafür an dieser Stelle unsern herzlichen Dank.
Doch damit nicht genug.
In der Pfarrstelle Rastenberg steuern wir auf eine weitere Vakanz zu. Pfarrerin Simon hat im Januar eine Tätigkeit im Landeskirchenamt Erfurt aufgenommen, Pfarrer Simon wird ab September Stadtjugendpfarrer in Jena.
Auch hier werden auf unsere Pfarrerin weitere Aufgaben zu kommen.
Wir möchten Sie alle in den Kirchengemeinden herzlich bitten unsere Pfarrerin nach besten Kräften zu unterstützen.
Bitte haben Sie auch Verständnis dafür, wenn es an der einen oder anderen Stelle einmal zu Problemen kommen sollte.
Für Absprachen stehen Ihnen auch Frau Verwiebe im Kirchenbüro Buttstädt unter Tel.:036373-40290 und Frau Nicole Heimbürge-Schütze unter der Tel.-Nr. 0176-44481301 zur Verfügung.
Am 29.01.2022 wollen wir versuchen bei einem Kirchenältestentag in der Region Mitte Lösungen zu erarbeiten.
Bis dahin wünschen wir unserer Pfarrerin Evelin Franke viel Gesundheit und Kraft und vor allem Gottes Segen bei all Ihrem tun.

Hans-Jürgen Bauer Präses der Kreissynode des Kirchenkreises Apolda-Buttstädt

FASTENZEIT

Mit dem Aschermittwoch beginnt in der Kirche traditionell die vierzigtägige Fastenzeit bzw. Passionszeit (lat. Quadragesima). Als vorösterliche Bußzeit soll sie auf das wichtigste Fest in der Christenheit vorbereitet – auf das Fest der Auferstehung Jesus, auf Ostern.

Die Zahl 40 hat in der Bibel eine besondere Bedeutung:

    • 40 Tage blieb Moses auf dem Berg Sinai, bis er von Gott die Zehn Gebote erhielt (2. Mose 24,18).
    • 40 Tage und Nächte dauerte der Regen der Sintflut an (1.Mose 7,12) und genauso lang wartete Noah, nachdem die Berge wieder sichtbar waren, bis er ein Fenster seiner Arche öffnete und einen Raben fliegen ließ.
    • Nach dem Auszug aus Ägypten wanderte das Volk Israel 40 Jahre durch die Wüste (2.Mose 16,35).
    • 40 Tage und 40 Nächte wanderte der Prophet Elia zum Gottesberg Horeb, wo Gott zu ihm sprach (1.Könige 19,8).
    • 40 Tage verbrachte Jesus betend und fastend in der Wüste, um sich auf seine Sendung vorzubereiten. (Markus 1,13)

Und auch die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern dauert 40 Tage. Bei dieser Rechnung gibt es allerdings einen kleinen Trick: eigentlich sind es 46 Tage, aber die Sonntage zählen nicht zur Fastenzeit, denn jeder Sonntag ist ein kleines Osterfest und soll ein Tag der Freude sein.

Die Fastenzeit ist geprägt durch Verzicht, eben durch das Fasten. Früher regelte die Kirche durch die Fastenordnung diese besonderen Wochen, z.B. der Verzicht auf Fleisch. Heute ist die Fastenzeit eine Hilfe, sich von Dingen und Zwängen zu befreien, die uns von wichtigen Dingen im Leben abhalten. Dazu könnten z.B. Soziale Medien, Smartphone oder das Auto gehören, ihre Nutzung also auf das Notwendigste zu beschränken.

Durch den bewussten Verzicht entstehen Freiräume. Diese sollen für ein intensiveres Reflektieren des eigenen Glaubens genutzt werden. Christlicher Glaube dreht sich ja nicht nur um sich selbst. Glaube ist auf Gott und sein Ebenbild – den Menschen – gerichtet. So denken wir in diesen Wochen an die Situation von Christen in anderen Erdteilen oder an benachteiligte Menschen. Der bewusste Verzicht in diesen besonderen sieben Wochen öffnet uns neue Horizonte.

Ein alter Brauch ist es an Aschermittwoch von einem Forsythienstrauch oder einem Kirschbaum Zweige abzuschneiden und ins Wasser zu stellen. Bis zum Osterfest beginnen die Zweige zu blühen und symbolisieren den Aufbruch zum neuen Leben. Heute ist davon meist nur noch ein mit Ostereiern geschmückter Strauß übrig geblieben.

Ihr Pfarrer Johannes Schmidt

Andacht für Februar und März 2022

Wie entsteht Frieden?

Ein russischer Schriftsteller beobachtete einmal Kinder beim Spiel. „Was spielt ihr?“, fragte er sie.-„Wir spielen Krieg“, antworteten die Kinder. Daraufhin erklärte ihnen der Schriftsteller: “Wie kann man nur Krieg spielen? Ihr wisst doch sicher, wie schlimm Krieg ist. Ihr solltet lieber Frieden spielen.“ „Das ist eine gute Idee“, sagten die Kinder. Dann Schweigen, Beratung, Tuscheln, wieder Schweigen. Da trat ein Kind vor und fragte: Großväterchen, wie spielt man Frieden?“

Wie spielt man das Spiel des Friedens?

Für Kriegsspiele haben wir alle Fantasie der Welt. Bei der Fantasie für den Frieden tun wir uns schwer. Es ist ja auch einfacher, drauflos zu ballern, sein Recht mit Fäusten zu verteidigen und die Schwachen niederzudrücken, als den Geist aufzubringen, Lösungen zu suchen, Kompromisse einzugehen, Kraft zum Guten zu entwickeln.

Wie spielt man Frieden? Auf dem Schulhof, in den Klassenzimmern, in der Familie, am Arbeitsplatz? Manches würde sich entzerren, wenn wir etwas lockerer miteinander umgehen könnten.

Kirchen wurden zu keinem anderen Zweck erbaut als zu diesem, dass Menschen ihren inneren Frieden finden können. Dass Menschen anders hinausgehen, als sie gekommen sind: gestärkt, ermutigt, bereichert.

Nicht alle Probleme der Welt können wir im Gottesdienst lösen. Natürlich gibt es Enttäuschungen, wenn sich unsere hohen Erwartungen im Alltagsgeschehen aufreiben. Aber schon manchem ist in der Stille, in einem Lied, einem Gebet, einer Schriftlesung oder der Predigt ein Impuls begegnet, der seinem Leben eine entscheidende Wende gab. Ein guter, der in uns weiterarbeitet, ein positives Gefühl, das bleibt und Früchte trägt.

Jesus sagt es uns so: “Alles, was ihr wollt, dass die Menschen euch tun, das tut auch ihr ihnen ebenso.“ Die Fastenaktion unserer evangelischen Kirche „7 Wochen ohne“ steht in diesem Jahr unter der Überschrift: ÜBEN. Wie wäre es, wenn wir 7 Wochen lang einmal den Frieden üben? In unseren Familien, in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Gemeinde…Einfach üben, etwas anders zu machen? Sie sind herzlich dazu eingeladen.

Und der Friede Gottes, der höher ist, als unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus unserem Herrn. Amen.

Gottes Segen für Sie und Ihre Familien!

Ihre Evelin Franke

Das war unsere BUGA in Buttstädt

Die Bundesgartenschau fand in diesem Jahr in Thüringen statt und ging vom 25. April bis zum 10. Oktober, wir konnten in diesem Zeitraum insgesamt 7.868 Besucher zählen. Auf dem Alten Friedhof geht man von doppelt so vielen Gästen aus.

Es war eine sehr kluge Entscheidung von Frau Franke und dem Gemeindekirchenrat Buttstädt, die Michaeliskirche während der BUGA-Zeit zu öffnen! Das jedenfalls ist die überwiegende Meinung von unseren Besuchern, die wir fast täglich gehört haben und wie im Gästebuch nachzulesen ist.

Die Gäste kamen aus ganz Deutschland, aber auch aus der weiten Welt wie der Schweiz, Österreich, Italien und sogar aus Chile. Es wurden sehr interessante Gespräche geführt und somit wurde der Bekanntheitsgrad der Stadt wesentlich erhöht. Viele ehemalige Buttstädter, die hier früher wohnten oder das Gymnasium oder eine der Berufsschulen besuchten, freuten sich, die Kirche und den Alten Friedhof anschauen zu können.

Vielen Dank an die vielen netten Menschen, die uns unterstützt haben:

– Erich und Ria Reiche, die das ganze mit der BUGA ins „Rollen“ gebracht haben

– unser Gartenpfarrer Johannes Schmidt, der die Atempause in Regie hatte

– nochmals Pfarrer Schmidt und Alexandra Treuner für die Erläuterungen über den Hochaltar von St.Michaelis

– die Frauen, die den schönen Blumenschmuck für die Kirche arrangierten

– alle Mitstreiter, die sonntags die Kirche beaufsichtigten

– alle Helfer in der Not (im Besonderen Familie Walkow und Anton Rötscher)

– an die 2 Bufdis vom Alten Friedhof Ralf Buttenberg und Robert Wagner, die die Gäste zu uns schickten

– die Gesprächspartner der Atempause

– Mathias Aller für die Idee und Umsetzung des „Apostel-Blickes“ mit den schönen Liegen

– David Bong und Horst Mey für die musikalische Begleitung der Atempausen

– unseren Frauen vom Kreativkreis der Kirchengemeinde fürs Kuchen backen und Kaffee kochen

Wir hatten einige Höhepunkte, es besuchten uns mehrere Gruppen, so z. Bsp. Menschen der Stiftung Finneck sowie einige Kindergarten- und Schulgruppen. Unsere frühere Vikarin Sarah Zeppin besuchte uns am 14.9.2021 mit 30 Personen aus ihrer Gemeinde Leuthenberg. Die Kirche war auch Veranstaltungsort der Lesung von Frau Becker zu ihrem Buch „Die Kinder vom Brühl 18“ als es wie aus Kannen regnete und der alte Friedhof nicht genutzt werden konnte.

Die Atempause war stets gut besucht (908 Zuhörer insgesamt), gab es doch immer etwas Interessantes aus dem Reich der Pflanzen zu erfahren. Sie war über Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden, so konnten wir auch Landrat Harald Henning und auch Pröbstin Frederike Spengler begrüßen. Herzlichen Dank an die vielen treuen Gäste, die keine Atempause versäumt haben.

Die Lektüre zur Kirche und zu Buttstädt hat mir persönlich viel Geschichtliches näher gebracht, ich habe es gern gemacht und bin auch ein wenig stolz darauf, dass mein Einsatz so gut geklappt hat und ich was für meine Geburtsstadt tun konnte.“ so resümiert Walter Franke. Er hat zusammen mit Günter Reich die Aufsicht wochentags von 11 bis 18 Uhr übernommen. Die beiden haben sich um weit mehr Dinge gekümmert. Sie waren mit Engagement, Ideen und Tatendrang dabei, den Besuch in unserer Kirche zum Erlebnis zu machen.

Ganz herzlichen Dank an die beiden!!

Die Kirchengemeinde Buttstädt

Andacht für November 2021

Andacht

Sterben ist Heimkehren zu Gott

Auf einem Grabstein fand ich die Inschrift: Woher ich komme – von Gott; wohin ich gehe- zu Gott“.

Wir fragen immer wieder nach dem Sinn des Lebens. Auf diese Frage werden uns manche Antworten von außen gegeben. Die eigentliche und wichtigste Antwort kommt aber aus unserem Inneren. Sinn für unser Leben finden wir in einer erfüllenden Tätigkeit oder Aufgabe. Auch andere Menschen können durch ihre Zuwendung unserem Leben Sinn und Zweck geben. Wichtig ist für mich, dass Gott dieses, mein Leben gewollt hat. Dass er es liebt und das alles, was geschieht, bei ihm sinnvoll ist. Das gibt meinem Leben Sinn. Seine Liebe begleitet uns vom ersten bis zum letzten Atemzug. „Siehe, ich bin bei euch alle Tage…“ Sein Wunsch an uns lautet:“Hab Vertrauen in meine Liebe, sie gilt dir!“ Ein Kinderlied kommt mir in den Sinn: Vom Anfang bis zum Ende, hält Gott seine Hände, über mir und über dir. Ja er hat es versprochen, hat nie sein Wort gebrochen, glaube mir, ich bin bei dir. Immer und überall, immer bin ich da.

So ist für mich Sterben ein Heimkehren zu Gott.

Eintauchen in das ewige Leben, das Gottes Liebe schenkt. Das ist unser christlicher Glaube: dass Anfang, Mitte und Ende menschlichen Lebens in Gottes Händen liegen. Und, dass das Ende des irdischen Lebens Übergang ins ewige Leben ist.

Diesen Übergang zu gestalten, den Verstorbenen in Gottes Hände zu legen, ist eine wichtige Aufgabe der christlichen Gemeinde. Nicht nur für ihre Mitglieder, sondern für jede und jeden Verstorbenen. Niemand sollte diesen Weg alleine gehen. Die Bestattungskultur hat in den letzten Jahren – so mein Eindruck – gelitten. Wird mancherorts nur noch von Bestattungsunternehmen hochgehalten. Weil Angehörige fehlen. Weil die Zahl derer steigt, die keiner Gemeinde mehr angehören. Weil Verstorbene ihren Angehörigen „nicht zur Last fallen“ wollen. Und – davon bin ich überzeugt – weil Hoffnung fehlt. Hoffnung auf ein Weiter. Auferstehungshoffnung. Der schöne alte Ausdruck „Gottesacker“ für den Friedhof brachte diese Hoffnung zum Ausdruck. Der oder die Verstorbene wird in Gottes Acker gelegt, um zu neuem Leben aufzublühen.

Christliche Bestattungsriten verleihen dieser Hoffnung Gestalt – in Gebet und Gesang, in Begleitung und im Segen. Damit die Hoffnung lebendig bleibt für die, die trauern. Der letzte Weg des Verstorbenen ist auch ein wichtiger Weg für die Zurückbleibenden. Damit sie ihren Weg ins Leben finden und weitergehen können.

Mit herzlichen Segenswünschen für Sie und Ihre Familien

Ihre Pfarrerin Evelin Franke

Aus den Gemeinden

In Hardisleben wurde am Freitagabend, dem 25.06.2021 der Johannistag mit einem Gottesdienst begangen. Da die Kirche den Namen Johannes Baptista trägt, wird immer ein schönes Fest im Anschluss an den Gottesdienst ausgerichtet. Die Gemeinde lud ein zu Deftigem vom Grill und Getränken. Wer wollte, konnte sich im Kränze Binden üben. Und dabei sind sehr viele schöne Kränze entstanden. Zeitweilig reichten die Blumen nicht aus und da wurden nochmals die Gärten geplündert.

Es ist bereits zur festen Tradition der Kirchgemeinde Oberreißen geworden, am 3. Sonntag im August zu einem Besuchsgottesdienst einzuladen. So auch in diesem Jahr. Zahlreiche Besucher hatten sich in der Jakobskirche eingefunden, um an dem fröhlichen Gottesdienst teilzunehmen. David Bong beglückte die Zuhörer mit seiner wunderbaren Stimme und lud zum Mitsingen ein. Im Anschluss wurde die Hülse, die im Turmknopf der Kirche seit 1979 wartete, geöffnet. Es kamen viele Schriftstücke zum Vorschein, die von den Zeiten, in denen vorangegangenen Turmreparaturen durchgeführt worden waren, berichteten. So war die Turmhaube letztmalig 1979 am Boden, davon zeugt auch die Wetterfahne. Der Turmknopf selber kam vielen Besuchern aus der Nähe betrachtet, sehr groß vor. Auch sah man, dass er einmal vergoldet gewesen ist, an seiner Unterseite glänzten es noch golden. Der „Kaiserstiel“ wie die Befestigung der Turmbekrönung genannt wird, ist durch das Wetter der letzten 42 Jahre defekt und muss erneuert werden. Daher war es notwendig, sie abzunehmen. Nun soll die Bekrönung wieder im alten Glanz erstrahlen, dafür sammelt die Kirchgemeinde Oberreißen noch Spenden. Nachdem in den alten Schriften geschmökert worden war, wurde zu duftendem Kaffee und vielen Sorten herrlichstem Thüringer Kuchen eingeladen. Herzlichen Dank an die fleißigen Helfer, die diesen Tag vorbereitet haben, damit er so schön gelingen konnte.

In Willerstedt steht die Mauer um die St. Alban Kirche wieder, Gott sei Dank!

 

Die Kirche in Nirmsdorf wird von der Firma Keilwerth wieder in Stand gesetzt, nachdem ein großes Stück Deckenputz abgefallen war.

Ganz große Bauarbeiten sind derzeit an der St. Nikolauskirche in Rudersdorf im Gange. Die Fassade der Südseite, der Südwestseite und der Aufgang zur Empore werden erneuert. Dafür sind 152.000 € veranschlagt. Der Förderverein der Kirche erhielt Mittel aus dem „Denkmalschutz-Sonderprogramm BKM X“ und Zuwendungen des Kirchenkreises Apolda-Buttstädt. Das Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) bewilligte 37.700,00 €, da die Lage an der Via Regia und Besuche von Pilgern in der Kirche die Förderwürdigkeit nochmals hervorgehoben haben. Die Arbeiten sollen bis Oktober diesen Jahres abgeschlossen sein. In einem 2. Bauabschnitt sollen die anderen Seiten des Gotteshauses neu verputzt werden.

Andacht für September/Oktober 2021

„Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“ 2. Korinther 9,7b

Nichts liebt Ferdinand so sehr wie Erdbeeren! Er liebt die kleinen roten Früchte in jeglicher Form: einfach so frisch gepflückt, auf dem Kuchen, im Jogurt oder als Marmelade – ganz egal – für Ferdinand sind sie durch nichts zu toppen. Und weil seine Mutter das weiß, und ihrem sechsjährigen Sohn eine Freudemachen will, hat sie im Frühjahr kleine Erdbeerpflanzen in Töpfen gekauft, damit sie noch in diesem Sommer welche ernten können. Gemeinsam haben sie die Pflanzen in den Garten gesetzt und nun wartet Ferdinand. „ So schnell geht das nicht“ sagt seine Mutter. „Sie müssen doch erst wachsen und reif werden. Du musst Geduld haben.“

Ferdinand versucht geduldig zu sein, aber nach drei Tagen ist es mit der Geduld vorbei. Er beschließt, den Erdbeerpflänzchen beim Wachsen zu helfen. So mickerig wie die aussehen, kann es ja ewig dauern. Vielleicht kann man sie ja ein bisschen in die Länge ziehen, denkt er sich. Er nimmt eine der kleinen Pflanzen in die Hand und zieht ganz vorsichtig. Erst hat Ferdinand tatsächlich das Gefühl, dass sie ein wenig länger wird. Doch dann hat er die kleine Pflanze plötzlich ganz in der Hand, mitsamt ihren Wurzeln. Ferdinand ist erschrocken.

Er startet einen neuen Versuch. Nach der vierten ausgerissenen Erdbeerpflanze muss er heulen. Als seine Mutter ihren Jungen im Garten auf der Erde findet, weint er immer noch. Zwischen seinen Schluchzenn erzählt er ihr von seinem Plan, den Erdbeeren beim Wachsen zu helfen. Seine Mutter kann ihr Lachen kaum verbergen. „ An sich ist deine Idee, den Pflanzen beim Wachsen zu helfen zu wollen, nicht schlecht“, meint sie. “Aber das müssen wir anders machen. Wir müssen sie in die Erde setzen, wo sie viel Sonne haben, sie morgens und abends gießen“. „Und dann wachsen sie von alleine?“ will Ferdinand wissen. „ Ich glaube, Gott lässt alles wachsen. Er hat alles auf der Erde gemacht, auch deine geliebten Erdbeerpflanzen“.

Die nächsten Wochen werden nicht einfach für Ferdinand. Seine Mutter hat neue Pflanzen gekauft und gepflanzt. Miteinander haben sie sich gekümmert. Im Juni wird seine Geduld endlich belohnt. Die grünen kleinen Früchte färben sich rot. Glücklich steckt er sich die erste Erdbeere des Jahres in den Mund. Was für ein Genuss!

In den nächsten Wochen kann Ferdinand immer wieder Erdbeeren genießen. Wenn auch die Ernte im Ganzen nicht besonders üppig ist, reicht es doch für einen Kuchen und für ein paar Gläser Erdbeermarmelade.

Eigentlich müsste man sich mal bei Gott bedanken, denkt Ferdinand glücklich. Aber wie macht man das? Seine Mutter hat eine Idee. Am Erntedanktag bringen die Leute Früchte, Gemüse und Blumen aus ihrem Garten in die Kirche, weil sie sich für alles bedanken wollen, was Gott hat wachsen lassen. Und dann werden die Gaben an Menschen weiter verschenkt, denen es nicht so gut geht und die solche Dinge selbst nicht haben.

Etwas unschlüssig betrachtet Ferdinand die Gläser mit der Erdbeermarmelade. Doch dann steht sein Entschluss fest. Am Tag vor dem Erntedankfest geht seine Mutter mit ihm in die Kirche. In Hand hält Ferdinand ein Marmeladenglas. Vor dem Altar liegen schon Kürbisse, Äpfel, Kartoffeln, Birnen, zwei Brote und noch viel mehr.

Ein Schild mit einem Spruch steht an den Altar gelehnt. Was da steht, will Ferdinand wissen, der noch nicht lesen kann. Seine Mutter liest vor:“ Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“ Mich dann auch, denkt Ferdinand und stellt gut gelaunt seine Erdbeermarmelade mitten auf einen großen, dicken Kürbis. Seine Mutter betet mit ihm: “Alle guten Gaben, alles was wir haben, kommt, o Gott von dir: Dank sei dir dafür. Amen“

Bleiben Sie gesegnet! Ihre Pastorin Evelin Franke